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LVM III/4 Inobedientia - Obedientia

Ich sah das vierte Bild.

Es hatte tatsächlich einen Kopf wie eine Schlange,
eine gefiederte Brust wie eine Möwe,
Beine und Fü
ße wie die von Vipern.

Rücken, Schweif, der ganze übrige Körper
ähnelten einem Krebs.

Hals über Kopf bewegte es sich nach hier und dort,
wie vom Wind bewegt.

Bewegte es sich, erbebte die ganze Finsternis.

Es drehte sich nach Norden,
s
pie großes Feuer aus seinem Mund, sprach:

 

INOBEDIENTIA - Ungehorsam/Missachtung

Was folgen wir dem Auftrag anderer?
Sind zurecht Denker, weiser als andere.

Also warum handeln wir nicht danach, was wir wissen?
Lasst uns das tun. Sofort. 

Denn viele Lehrer drängen uns
nach ihrem eigenen Willen, ihren eigenen Untaten,
ihre Regeln auf.

Wie ihnen gefällt, so sollen wir handeln. Was soll das?

Sehe ich Bäume voller Blätter,
verstehe ich alle Vogelstimmen,
geben sie mir alle Weisung,
weiß ich doch nicht, was ich vermag.

Was ich aber auf mir baue, davon weiß ich.
Verstehe, wem zum Heil,
was ich an Fähigkeit und Nutzen habe.

Besser für mich, zu tun, was ich weiß,
als, was ich nicht erkenne.

Was ich nicht weiß, schadet manchmal mehr als nützt.

Muss also tun, was ich sehe, berühre,
mit meiner Wahrnehmung begreife.

Fordere aber von den Geschöpfen der Schöpfung
mein Heil wie auch mein Missgeschick zurück.

Denn Gott hat sie gemacht, mir zu gehorchen,
sie unterworfen unter meine Anordnung.

Warum sollte Gott sie mir unterwerfen,
darf ich das an ihnen nicht zeigen?


So überlege ich, welche davon mir gefallen....

Und wieder hörte ich, wie aus der Sturmwolke
eine Stimme diesem Bilde Antwort gab.

 

OBOEDIENTIA
Gehorsam/Achtsamkeit - Aufeinander Hören

Habe besondere Bindung, G-tt gehorsam.

Wie und welcher Art?

Als G-tt alles schuf im eigenen Wort,
"Es Werde" sprach, und es geschah,
war ich Augenzeuge,

erwachte da in G-ttes Aufforderung.

So schuf er alles.

Als aber der erste Engel sein Sein begann,
stellte er sich bald G-tt entgegen.

Da tat ich kund,
dass seine Werke nicht bestehen können.

Denn
er wollte sie, anderer Art (abartig) zu sein,
versuchte so,
mich anzugreifen
und zu unterdrücken.

Aber vermag es nicht.

Bestehe denn in Sonne und Mond, Stern und Quelle.
Bin aller Gotteswerke Wurzel.
Ganz, wie im Körper Seele ist.

Wie Wille im Menschen vollendet, was er begehrt,
bin ich Wille in G-tt, alles zu vollenden,
was G-tt vorhat.

War so auch bei G-tt im uralten Plan.
Alles, was er vollbringen wollte,
ordnete
G-tt durch mich.

Klinge denn auf in seines Wortes Weisung
wie eine Laute, da ich sein Auftrag bin.

Denn berühre nichts, will nichts, wünsche nichts.
Außer, was in G-tt.

Ging von ihm aus. Entstand durch ihn.

Treu
ebruch gegen deines Schöpfers Auftrag:
Sagst in deiner Anmaßung, du seist Gott.

Achtest so auf niemanden.
Sondern machst, was du willst.

Wo also sind Himmel und Erde, die du geschaffen?
Wo der Berge, Felder Schönheit, die du gemacht?

Nichts davon hast du erschaffen.
Verschmähst, was G-tt gemacht.

Auf welche Weise?

Sprichst über dich selbst.
Urteilst alles ab, wie dir gefällt.

Willst G-tt nicht,
wer
war vor aller Tage Alter, wer sein wird,
wenn am Jüngsten Tag alles verwandelt ist.

Schlimmstes:
Ähnelst so Fischschuppen, der Bäume dürrem Laub.

Wirst so wie sie verworfen.
Da dein Namen nicht von Nutzen,
sondern des Todes
ist.

Hildegard von Bingen - LVM III

 

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